Im Dienst von Mensch und Umwelt
Die regionalen Gewässerqualitäten vollzogen in den vergangenen fünf Jahrzehnten einen Quantensprung zum Positiven. Wurden Flüsse und Kanäle über viele Jahre mit zig Tonnen von Stickstoff, Phosphaten und Verunreinigungen verschmutzt, die entweder aus undichten Sammelgruben oder illegaler Verrieselung stammten, so stoppte der KMB dieses Übel, indem er seit seiner Gründung 1964 sowohl massive Arbeitskraft als auch gewaltige finanzielle Mittel in den Ausbau des Abwassernetzes steckte. Bis 1999 wurden rund 120 Millionen Mark in den Bau von Abwasseranlagen investiert.
Zwischen den umfangreichen wasserwirtschaftlichen Bemühungen zur ordnungsgemäßen Entsorgung des Abwassers – heute sind im Verbandsgebiet rund 99 Prozent der Haushalte am Netz – und dem Erhalt der Lebensräume von Tieren und Pflanzen existiert also ein untrennbarer Zusammenhang.
Doch bevor das Abwasser gereinigt wird, muss es zunächst über ein weit verzweigtes Netz von Abwasserkanälen zur Kläranlage transportiert werden. Im Verbandsgebiet umfasst das unterirdische Netz eine Gesamtlänge von rund 440 Kilometern. Je nach den örtlichen Gegebenheiten landet das Abwasser in einem Pumpwerk und wird von dort in die nächste Freigefälleleitung gepumpt. Im Verbandsgebiet leisten insgesamt 46 Anlagen dieser Art diese Arbeit. Regenüberlaufbecken beziehungsweise –werke dienen als Auffangbecken, wenn der Kanal aufgrund von Starkregen die Wassermengen nicht mehr fassen kann. Gleichzeitig sind diese Bauwerke auch ein Beitrag zum Hochwasserschutz.
Damit die Ableitung des Abwassers immer reibungslos funktioniert und das Transportsystem geschlossen bleibt, werden die Kanäle regelmäßig untersucht. Das vermeidet mögliche Rückstauungen oder Überflutungen und dient vor allem dem Umweltschutz. Um zu verhindern, dass Schmutzwasser in den Boden oder ins Grundwasser gelangt, müssen Abwasserkanäle dicht sein.