Wir lassen Wasser wieder leben!
Um diese Aufgabe möglichst gut zu bewältigen, sind wir ganz dringend auf Ihre Mithilfe angewiesen.
Denken Sie immer daran, dass Trinkwasser eines der wichtigsten (und zunehmend knappen) Stoffe auf der Erde ist. Ohne Wasser gibt es kein Leben. Und gutes Trinkwasser ist unser kostbarstes Lebensmittel.
Wir tun alles dafür, verschmutztes Wasser so zu reinigen, dass man es wieder natürlichen Wasserwegen zuführen kann. Aber je weniger wir reinigen müssen, desto besser: Für die Umwelt, für unser Leben und nicht zuletzt für Ihren Geldbeutel! Denn was Sie nicht ins Abwasser geben, müssen wir nicht mühsam und teuer wieder herausholen.
![Ratt-Geber Ratt-Geber](https://www.kmb-bensheim.de/wp-content/uploads/2015/05/rudi_1.jpg)
Um Ihnen ein paar Tipps und Anregungen zum Umgang mit Wasser zu geben, haben wir unseren Abwasserexperten Rudi beauftragt, einen kleinen „Ratt-Geber” zusammenzustellen und Sie durch die „Tour de Tipps” zu begleiten.
Tipp 1: Waschmittel
Viel hilft viel?
Ganz sicher nicht!
Waschmittel sind die bei uns am häufigsten verwendeten Haushalts- Chemikalien. Und selbst die umweltfreundlichsten unter ihnen sind nur dann umweltfreundlich, wenn sie richtig dosiert werden: so niedrig wie möglich!
Die Ergiebigkeit in Abhängigkeit vom Härtegrad des Wassers (z.B. in Bensheim zur Zeit Härte 3) ist auf der Waschmittelpackung aufgeführt. Und sicherheitshalber ein wenig mehr zu benutzen, hilft der Sauberkeit Ihrer Wäsche nicht, verschmutzt aber unsere Gewässer unnötig mit Tensiden.
Was für Waschmittel gilt, gilt aber auch für den Umgang mit allen Haushalts-Chemikalien und Reinigungsmitteln: Weniger ist immer mehr und Reste gehören auf gar keinen Fall ins Abwasser. Womit wir auch schon beim nächsten Tipp wären.
Tipp 2: Toilette
Nach mir die Sintflut!
Für viele ist die Toilette so etwas wie ein automatischer Müllschlucker:
Drück und Zisch weg sind alle Abfallprobleme. Aber in Wirklichkeit fangen sie damit erst an und nicht nur für uns vom Zweckverband.
So sind z.B. die Reste Ihres Mittagessens ausgesprochen lecker: Für die wild lebende Verwandtschaft von Rudi der Ratte jedenfalls. Und wenn Sie richtig gut kochen, haben Sie auch bald in der Wohnung Gesellschaft: Die kleinen Feinschmecker finden sehr schnell heraus, von wo die besten Brocken kommen. Denen kommen sie dann entgegen bis in Ihre Wohnung.
Aber nicht nur Essensreste: Alles, von dem man annimmt, das es durchs Abflussrohr passt, wird oftmals bedenkenlos ins Abwasser gespült, immer nach dem Motto: Nach mir die Sintflut.
Abgesehen davon, dass diese Art der Entsorgung von vielen Stoffen bei teilweise sehr hohen Strafen verboten ist, müssen wir ja alles wieder aus dem Wasser herausholen. Und das ist mit hohen Kosten verbunden, angefangen von der Kanalreinigung bis hin zur Aufbereitung im Klärwerk. Die Kosten müssen dann letztlich wieder alle tragen. Auch Sie.
Was alles nicht in den Abfluss gehört und wo man die verschiedensten Abfälle richtig entsorgt, haben wir in einer Tabelle beim letzten Tipp: Entsorgung einmal aufgelistet.
Aber zu diesem Thema haben wir noch einen ganz heißen Tipp für Sie:
Trinkwasser sparen und für die Toilettenspülung Regen- oder Brauchwasser verwenden. Das spart doppelt: bei den Wassergebühren und den Niederschlags- bzw. Abwassergebühren (siehe Tipp 4: Geld). Und Ihre Pflanzen in Haus und Garten freuen sich beim Gießen auch über das herrlich weiche Regenwasser womit wir schon wieder beim nächsten Tipp wären.
Tipp 3: Garten
Sich regen und regnen lassen!
Neben der Tatsache, dass Ihre Pflänzchen in Haus und Garten herrlich weiches Regenwasser dem Leitungswasser vorziehen und Sie damit doppelt Geld sparen (siehe unseren Tipp Geld) gibt es noch einen wichtigen weiteren Tipp für die Gartenarbeit:
Alle Chemikalien, die wir bei der Gartenarbeit ausbringen, schädigen oft nicht nur andere Pflanzen und Tiere, die wir eigentlich schützen wollen. Diese Chemikalien gelangen früher oder später auch ins Abwasser und in Oberflächengewässer. Mittlerweile ist die Anwendung von chemischen Mitteln gegen unerwünschte Kräuter, Gräser und Moose auf befestigten, versiegelten Flächen im Garten und Hausbereich verboten. Echte Gartenfreunde gehen aber ein ganzes Stück weiter und vermeiden mit kluger Pflanzplanung und ein wenig Handarbeit den Chemie- und Düngereinsatz fast vollständig.
Wenn wir Sie jetzt überzeugt haben, denken Sie aber bitte daran, dass Ihre Reste von Pflanzenschutzmitteln und anderen Chemikalien natürlich nicht in den Abfluss gehören, sondern auf den Sondermüll (siehe unseren Umwelt-Tipp: Entsorgung).
Tipp 4: Geld
Wer den Tropfen nicht ehrt …
Kommen wir zu einem Thema, bei dem sich jeder gleich angesprochen fühlt: DEM LIEBEN GELD.
Und da haben wir durchaus gute Nachrichten.
Beim Wasser zahlen wir alle doppelt:
Einmal für das Trinkwasser und dann ein zweites Mal für das Abwasser. Hier können Sie mit einem Schlag aber auch doppelt Geld sparen, indem Sie Regenwasser z.B. vom Dach einfangen und in den Haushaltskreislauf einspeisen.
Erstens: wenn Sie für Ihre Toilettenspülung, die Gartenbewässerung oder sogar die Waschmaschine Regenwasser oder Brauchwasser verwenden, sparen Sie bei der Wasserrechnung und zwar tüchtig. Denn das Wasser z.B. für die Toilettenspülung ist immer noch einer der ganz großen Trinkwasserfresser. Die notwendigen Anlagen zur Aufbereitung des Regenwassers im Haus amortisieren sich so oft schon nach kürzester Zeit.
Zweitens: Ihre Abwasserrechnung fällt geringer aus. Regenwasser, das von versiegelten Grundstücksflächen (z.B. von Ihrem Hausdach) nicht in die Kanalisation geleitet wird, sondern mit entsprechenden Auffangvorrichtungen gesammelt und im Haushalt wiederverwendet wird, ist von der Niederschlagsgebühr befreit.
Zum nächsten Tipp!
Tipp 5: Entsorgung
Flüssige Entsorgung …
Die Versuchung, alles was flüssig ist auch über den Abfluss zu entsorgen, ist scheinbar groß. Kaum jemand denkt darüber nach, dass damit das Abwasser enorm belastet wird – mit teilweise kaum absehbaren Folgen.
Wussten Sie, dass ein Liter Öl eine Million Liter Wasser unbrauchbar machen kann? Dazu zählt Motoröl vom selbstgemachten Ölwechsel genauso wie das Frittierfett von selbstgemachten Pommes.
Auch das Auto sollte man nur auf zugelassenen Waschplätzen oder in der Waschstraße waschen. Dort werden mit sogenannten Ölabscheidern die Öl- und Reinigungsreste aufgefangen und ordnungsgemäß entsorgt.
Dazu kommt noch, dass in Gebieten mit Abwasser-Trennsystemen (siehe Abwassersysteme) das Oberflächenwasser nicht in die Kläranlage kommt, sondern in einem separaten Kanalsystem gesammelt und direkt in Vorflutgräben oder Wasserläufe in unserer Landschaft geleitet wird zusammen mit Ihren Autowaschmitteln und den abgewaschenen Ölresten.
Aber wohin mit Abfällen und Sondermüll? Wir haben auf dieser Seite in einer Tabelle aufgelistet, welche Abfälle wohin gehören und wo Sie sie loswerden aber ganz bestimmt nicht im Abfluss!/h4>
Was alles nicht in den Abfluss gehört | …was es anrichtet … | …und wo es richtig hingehört |
---|---|---|
Speisereste | …führen zu Verstopfungen Ihrer Rohrleitungen und sind beliebtes Futter für Ratten in der Kanalisation – die auch die Quelle finden und ihr nachgehen… | Biotonne oder Kompost |
Fritierfett, Bratfett | …lagert sich in den Abflußrohren ab und führt dort zu Verstopfungen | Auf Zeitungspapier geben und einschlagen, das Fett erkaltet dann in der Biotonne |
Flaschenverschlüsse, Haare, Kondome, Korken, Kosmetikreste, Ohrenstäbchen, Slipeinlagen, Tampons, Windeln, Zigarettenkippen | …verstopfen Ihre Abwasserrohre und die Kanalisation verteuern die Abwasserreinigung.
Bevor Sie diesen Abfall dem Abwasser „mitschicken”, wir alles wieder aus dem Abwasser fischen müssen, um es dann auf die Deponie zu bringen, tun Sie es doch bitte gleich in die Mülltonne! |
Restmülltonne |
Rasierklingen | …behindern und verteuern die Abwasserreinigung. Verletzungsgefahr für Arbeiter in der Kanalreingung! | Restmülltonne |
Sanitär- und WC-Reiniger, Abflußreiniger | …können Dichtungen und Abflußrohre in Ihrem Haus zerfressen und vergiften das Abwasser, die biologische Abwasserreinigung wird behindert | Am besten gar nicht erst verwenden! Klobürste, Saugglocke und Rohrreinigungs- spiralen helfen mindestens genauso gut. |
Abbeizmittel, Altöl, Desinfektionsmittel, Farben, Holzschutzmittel,
Insektenbekämpfungsmittel, Lacke, Laugen, Pflanzenschutzmittel, Säuren, Verdünner |
…vergiften das Abwasser und stören die biologische Reinigung.
Wußten Sie, das 1 Liter Öl bis zu 1 Million Liter Wasser vergiften kann? |
Annahmestellen und mobile Sammlungen der Abfallwirtschaft.
Am besten ist es natürlich, diese Stoffe möglichst wenig zu verwenden! |
Medikamente | …vergiften das Abwasser und stören die biologische Reinigung. | Restmülltonne |
WC-Steine und Wasserkastenzusätze | …vergiften das Abwasser und stören die biologische Reinigung. | Nicht verwenden! |
KMB – Kommunalwirtschaft Mittlere Bergstraße
Am Schlachthof 4
64625 Bensheim
Telefon 06251/1096-0
LETZTE BEITRÄGE
- Erschließung NBG „Im Langgewann“ Bensheim-Fehlheim – Straßenendausbau 15. Januar 2025
- Bensheim: KMB Kanalarbeiten im Kreuzungsbereich Dalberger Gasse / Hauptstraße 8-10 in der Fußgängerzone 14. Januar 2025
- Das Umweltmobil kommt nach Bensheim: Sondermüll richtig entsorgen 13. Januar 2025
- Gewährleistungsbefahrung Baumaßnahmen im Verbandsgebiet des KMB 20. Dezember 2024
- KMB: Erster Ansprechpartner bei Kanal-Verstopfungen im Verbandsgebiet – Fachfirmen erst nach Absprache mit dem KMB einschalten 19. Dezember 2024