Neuer Bauhof für Lautertal ist fertig
Artikel aus dem Bergsträßer Anzeiger vom 25.09.2018 von Janette Spielmann
REICHENBACH. Als der Bauhof der Gemeinde Lautertal Anfang 2016 in den Zweckverband KMB überging, hatte Vorarbeiter Karl Schmidt den Gebäudeschlüssel in einem kleinen Holzkästchen an Verbands-vorsteher Helmut Sachwitz übergeben. Am Sonntag gab Sachwitz das Kästchen nun mit einem neuen Schlüssel zurück, denn auf dem Gelände im Brandauer Klinger wurde die offizielle Einweihung des neuen Bauhofs gefeiert.
Dazu hatte der KMB zum Tag der offenen Tür eingeladen und bei Speisen und Getränken einen Blick hinter die Kulissen ermöglicht. Verbandsvorsteher Helmut Sachwitz ging in einem Grußwort noch einmal kurz auf die Entwicklung vom Gemeindebauhof zum Teil der KMBVerbandsfamilie ein. Sie sei mit dem Beschluss der Lautertaler Gemeindevertretung im November 2015 konkret geworden.
Bis zur offiziellen Inbetriebnahme des neuen Bauhofs knapp drei Jahre später hat sich viel verändert – und das vor allem zum Positiven, wie auch von Lautertals Bürgermeister Andreas Heun und dem Vorsitzenden der Gemeindevertretung, Günter Haas, zu hören war. In jedem Fall ist die Übertragung des Lautertaler Bauhofs auf den KMB ein gutes Beispiel interkommunaler Zusammenarbeit und der Möglichkeit, öffentliche Aufgaben sinnvoll und wirtschaftlich zu organisieren.
Abgesehen von der anfänglichen Investition in Höhe von rund 1,4 Millionen Euro in eine neue und moderne Arbeitsstätte. Dass die Kosten am Ende knapp 400 000 Euro über dem projektierten Kostenvolumen lagen, hatte mit der umfangreichen Altlastensanierung auf dem Gelände zu tun, die vorher nicht absehbar war. Nicht nur, dass hier belastetes Erdmaterial aufwendig entsorgt werden musste. Der KMB hatte auch mit Relikten aus vergangenen Zeiten zu tun: Die Arbeiter stießen auf ein altes Gebäude der früher hier angesiedelten Destag. Auch das alte Mühlrad, dessen Energie seinerzeit die Maschinen in Gang setzte, tauchte wieder auf.
Dass sich ein moderner Arbeitsplatz und funktionierende Gerätschaften positiv auswirken, zeigte sich schon nach dem ersten Betriebsjahr unter dem Dach des KMB, in dem vor allem in den Fuhrpark investiert worden war. Das führte zu einer Produktivitätssteigerung von 18 Prozent.
Die Skepsis ist gewichen
Aber auch die noch bei der KMBWeihnachtsfeier 2015 festgestellte Skepsis und Unsicherheit bei den neuen Bauhof-Kollegen, sei längst einer „sehr konstruktiven Zusammenarbeit“ gewichen, sagte Helmut Sachwitz. Dafür dankte er allen Beteiligten, auch in der KMB-Zentrale.
Hingewiesen wurde vom Verbandsvorsteher auf einen weiteren positiven Nebeneffekt in Sachen Wirtschaftsförderung. Die Hälfte der im Rahmen des Neubauprojektes vergebenen Aufträge sei den kleinen und mittleren Betrieben der Region zugutegekommen.
Dank sagte Sachwitz auch KMBGeschäftsführer Frank Daum für dessen „außergewöhnliches Engagement“ für die interkommunale Zusammenarbeit, die ein wichtiger Grundstein für das Projekt Bauhof Lautertal gewesen sei.
„Vorbildliche Zusammenarbeit“
Das bestätigte Bürgermeister Andreas Heun, der von einer „vorbildlichen Form“ der Zusammenarbeit sprach. Gemeindeeigene Bauhöfe seien der erste Bereich in den Kommunen, um sich auch für die Zu-kunft gut aufzustellen. Der Tag der offenen Tür sei eine gute Gelegenheit, die Aufgaben und Tätigkeiten des Bauhofs erlebbar und sichtbar werden zu lassen und eine „enorme Leistungsdarstellung“, so Heun.
Der Bürgermeister begrüßte die Investitionen in moderne Arbeitsplätze, modernes Gerät und die Betriebssicherheit. Dass sich damit besser arbeiten lasse, belege die Produktivitätssteigerung. Dank sagte Heun den Kommunalpolitikern, deren Entscheidung „den Weg geebnet“ und die Daseinsvorsorge für Lautertal sichergestellt habe.
Diesem Dank schloss sich auch der Vorsitzende der Gemeindevertretung, Günter Haas, an. Insbe-sondere vor dem Hintergrund der knappen kommunalen Finanzen könne nun auch künftig die Dienst-Leistung des Bauhofs sicher erbracht werden.
KMB-Geschäftsführer Frank Daum lud zum Umtrunk mit Imbiss ein, bevor die Gäste mit großem Interesse die neuen Bauhof-Räumlichkeiten in Augenschein nahmen. Eindrucksvoll verdeutlichte eine Bilddokumentation den seit 2016 vollzogenen Unterschied zwischen altem und neuem Bauhof. Übrig-geblieben ist auf dem Gelände nur noch das alte Gebäude der Lautertaler Wassermeisterei, die nicht in den Zuständigkeitsbereich des KMB gehört.