Für sechs Wochen von Brasilien nach Deutschland
10.000 km weit weg von Zuhause um ein Praktikum im Südhessischen Bensheim zu absolvieren.
Der 21 Jährige Student Lucas Wenk hat einen weiten Weg auf sich genommen, um ein Praktikum beim Zweckverband Kommunalwirtschaft Mittlere Bergstraße auf der Kläranlage zu absolvieren. Knapp 10.000 km trennen ihn sechs Wochen lang von seiner Heimatstadt Joinville (an der Ostküste Brasiliens).
Herr Wenk studiert Umwelt- und Sanitäringenieurwesen und will Erfahrungen im Ausland sammeln. Den Kontakt nach Deutschland herzustellen war für ihn keine große Aufgabe. Durch in Deutschland lebende Verwandtschaft fand er den Weg nach Südhessen an die Bergstraße. Insgesamt fünf Wochen begleitete Herr Wenk die Mitarbeiter der Kläranlage, um möglichst viel über die Reststoffverwertung sowie die einzelnen Schritte der Abwasserreinigung zu erfahren. Vieles ist moderner als in seiner Heimat. „Die Technik bei uns ist bisher nur in größeren Städten vergleichbar mit der Technik in Deutschland. In meiner Heimatstadt gibt es beispielsweise nur eine Teichkläranlage ohne jegliche Technik“ berichtet Lucas Wenk. Dort werde bisher nicht einmal das Rechengut automatisch aus dem Wasser geholt. Nur knapp 34 % der Haushalte in Wenks Heimatstadt sind an die Abwasserbehandlung angeschlossen. Der Rest entsorgt sein Abwasser bisher direkt in das Meer.
Doch Lucas Wenk hofft im nächsten Jahr auf Besserung. Hier soll die neue Kläranlage, welche sich gerade im Bau befindet, in Betrieb genommen werden. Diese wird dann das Abwasser von 90 % der Haushalte in Joinville reinigen.
Nach seinem Studium erhofft sich Herr Wenk eine Stelle auf der modernen Anlage in seiner Heimat. Hierbei sollen ihm auch die Erfahrungen aus Deutschland helfen, welche er in den fünf Wochen beim KMB gewinnen konnte. Am 4. März fliegt Herr Wenk wieder in seine Heimat, um dort sein Studium zu beenden und seine Erfahrungen an seine Mitstreiter weiterzugeben.
Praktikant Lucas Wenk mit dem Betriebsleiter der Kläranlage Daniel Zimmermann