Der Mangel an Toilettenpapier führt zu verstopften Rohren
Weil im Handel aufgrund von Hamsterkäufen Toilettenpapier teilweise nicht verfügbar ist, greifen Verbraucher ersatzweise zu Feuchttüchern, Küchentüchern oder Papiertaschentüchern.
Viele dieser Alternativen enthalten im Gegensatz zum handelsüblichen Toilettenpapier Plastikfasern. Diese können im Wasser nicht aufgelöst werden. Toilettenpapier hingegen ist so konzipiert, dass es sich möglichst schnell in Wasser auflöst.
Bei Taschentüchern und Küchenrollen kommt noch hinzu, dass sie mit Chemikalien hergestellt werden, die sie auch bei Nässe reißfest machen sollen.
Landen diese Ersatzprodukte nun in der Toilette, führt dies zu verstopften Abwasserleitungen sowohl im privaten Leitungsnetz als auch im öffentlichen Abwassernetz mit entsprechenden Folgen.
Auch für die Pumpanlagen und die Kläranlage selbst werden diese Ersatzprodukte zum Problem. Die Pumpen in den Pumpwerken können diese Stoffe nicht fördern, es kann zu Verstopfungen und folglich Ausfällen im gesamten System kommen. Ebenso in der Kläranlage selbst kann es zu Verstopfungen im Bereich der mechanischen Reinigung und damit zum Ausfall von Anlagenteilen kommen.
Dies führt Reparaturen, die eigentlich vermeidbar sind, wenn eine Entsorgung der alternativen Hygieneartikel nicht über die Toilette erfolgt wäre. Es sollte auch bedacht werden, dass diese zusätzlich verursachten Reparaturkosten im öffentlichen Abwassernetz letztlich über die Abwassergebühr an den Verbraucher weitergegeben werden.
Der KMB bittet daher, die alternativen Hygieneartikel nicht in die Toilette zu werfen, sondern in gut verschließbaren Müllsäcken über die Restmülltonne zu entsorgen.
Gleichzeitig weist der KMB nachdrücklich darauf hin, dass es aufgrund der einschlägigen gesetzlichen Bestimmungen grundsätzlich verboten ist, Abfälle jeglicher Art über das Abwasser zu entsorgen.