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Der KMB informiert: Der Starkregen und das Kanalsystem

Die häufigen lokalen Starkregen in den letzten Wochen und die daraus resultierenden Niederschlagsabflüsse überstiegen teilweise die Leistungsfähigkeit des Kanalsystems. Durch die Wassermassen war die Aufnahmekapazität der Kanäle kurzzeitig erschöpft und der Wasserpegel in den Kanalschächten erreichte die Oberkante der Straße. In der Folge konnte es zu Überflutungen durch Austritt von Kanalwasser an der Oberfläche oder bei fehlenden Sicherungssystemen zum Rückstau von Abwasser in Gebäudekellern kommen.

Der KMB als Abwasserbeseitigungspflichtiger trägt bereits heute durch kompetente Planung und den nachhaltigen Betrieb der Kanäle aktiv zum Schutz der Kanäle vor den Folgen durch Starkregen bei. Hierzu zählen insbesondere die Schaffung von Regenrückhalteräumen und die regelmäßige Inspektion, Wartung und Instandsetzung der Kanalisation.

Die Grundlage für die Dimensionierung der Kanäle bilden statistisch berechnete Regenmengen. Die Dimensionierung erfolgt unter der Berücksichtigung, dass auch vereinzelt ein Starkregen (sog. Bemessungsregen) aufgenommen werden kann, der statistisch jedoch ungefähr nur alle drei bis fünf Jahre auftritt.

In den letzten Jahren erfolgten zudem zahlreiche Investitionen in das Kanalnetz, um Schäden durch starke Regenfälle zu verringern.

Der Bau von Kanälen, die solche Wassermengen, wie sie in den letzten Wochen auftraten, vollständig ableiten können, ist jedoch wirtschaftlich nicht realisierbar. Die Kosten für die entsprechende Vergrößerung sämtlicher Kanäle müssten auf die Abwassergebühren umgelegt werden, obwohl es sich bei den Starkregen der vergangenen Wochen in der Regel um lokale Ereignisse handelt. Dies würde einerseits einen enormen Anstieg der Abwassergebühren für die Bürger und Unternehmen mit sich bringen, der nicht tragbar wäre. Andererseits ist im Stadtkern durch die dichte Bebauung und den mit Leitungen durchzogenen Straßen kaum Platz für weiteren Rückhalteraum.

Der Umgang mit Starkregen kann sich jedoch nicht allein auf die öffentlichen Entwässerungssysteme und die öffentlichen Vorsorgemaßnahmen beschränken.

Aus diesem Grund wird seitens des KMB auf Folgendes hingewiesen: Jeder Hausbesitzer ist für den Schutz seines Gebäudes gegen den Rückstau des Abwassers in Kellerräumen selbst verantwortlich. Hausbesitzer haften auch gegenüber ihren Mietern für so entstandene Schäden.

Ohne geeignete Rückstausicherung kann bei einer Überlastung der Kanalisation infolge von Starkregen der Gebäudekeller überschwemmt werden, was teils zu gravierenden Schäden am Gebäude führen kann.

Gegen den Rückstau gibt es mehrere Lösungsansätze. Diese finden Sie unter anderem auf der Homepage des KMB unter https://kmb-bensheim.de/rueckstau-aus-kanalsystem/.

Grundsätzlich sollte man sich bei allen Maßnahmen von einem Fachmann beraten lassen. Architekten oder Sanitärinstallateure helfen gerne weiter, wenn es um die optimale – und rechtlich geforderte – Planung der Hausentwässerung geht.

Aber auch die beste Planung und Ausführung hilft nicht viel, wenn die installierten Anlagen nicht regelmäßig durch Fachkundige gewartet werden. Für Abwasserhebeanlagen und Rückstauverschlüsse gibt es je nach Ausführung empfohlene bzw. vorgeschriebene Wartungsintervalle von einem bis zu einem halben Jahr.

Die genauen technischen Bestimmungen für Entwässerungsanlagen auf Grundstücken und in Gebäuden sind nachzulesen in der DIN 1986.

Bei Missachtung der technischen Bestimmungen schränken Versicherungen Entschädigungen ein oder lehnen sie sogar ab. Schadenersatzansprüche gegenüber Kommunen sind in aller Regel ausgeschlossen, da der Rückstau in Misch- und Abwasserkanälen planmäßig vorgesehen ist.

Gern steht auch der KMB im Bedarfsfall beratend zur Seite. Als fachkundige Ansprechpartner stehen Ihnen die Mitarbeiter des Geschäftsbereiches Stadtentwässerung und Kanalbetrieb Herr Mischler (Tel.: 06251 / 1096-16, Email: juergen.mischler@kmb-bensheim.de) und Herr Wondrak (Tel.: 06251 / 1096-19, Email: wolfgang.wondrak@kmb-bensheim.de) zur Verfügung.

 

Neues Einlaufbauwerk Felsbach

Neues Einlaufbauwerk Felsbach

Neues Einlaufbauwerk Felsbach

Im Zuge der Ertüchtigung der Verdohlung des Felsbaches im Lautertal wurde in Reichenbach eine neues Einlaufbauwerk hergestellt. Bei Starkregenereignissen war das alte Bauwerk immer mit Schwemmgut zugesetzt worden, was zu einer Überflutung der Balkhäuser Straße führte. Dem wurde mit dem neuen  Bauwerk nun abgeholfen.