Durchführung von Fremdwassermessungen in Bensheim und Lautertal
In Teileinzugsgebieten der Gruppenkläranlage werden zeitweise erhebliche Fremdwasserabflüsse registriert. Dieses Fremdwasser sind Einleitungen aus Dränagen, Bachläufen oder Grundwasser und können zur Überlastung der Abwasseranlage oder Überschwemmungen führen.
Durch Fremdwasser entstehen Kosten, da sauberes Wasser mit Abwasser vermischt, dann über Pumpstationen gefördert und der Kläranlage zugeleitet wird. Die Kläranlage reinigt dieses Wasser wieder und leitet es in den Vorfluter (Bensheim Mühl- und Mittelgraben) ein. Dies ist ökologisch nicht sinnvoll und die entstehenden Kosten sind von den Bürgern zu tragen. Außerdem wird der gesetzlichen Forderung der Schonung des Wasserhaushaltes nicht entsprochen.
Der KMB als Abwasserbeseitigungspflichtiger hat daher im Jahr 2014 mit der Umsetzung eines Fremdwasserreduzierungskonzeptes begonnen und im Verbandsgebiet erste Messungen im Winter/Frühjahr 2015 durchgeführt. Die Ergebnisse zeigen, dass in Teilbereichen enorme Zuflüsse sind, welche nun lokalisiert werden müssen.
Da Fremdwasser nachts am besten festzustellen ist, wird nun in einzelnen Messkampagnen die weitere Prüfung erfolgen. Dies erfolgt wie bereits erwähnt nachts bei trockenen Verhältnissen, weil der Schmutzwasserzufluss dann am geringsten ist und kein Regenwasser zufließt.
Bei diesen Messungen sind Mitarbeiter eines beauftragten Büros in der Zeit zwischen 1 und 5 Uhr nachts unterwegs und gehen systematisch von Schacht zu Schacht, der geöffnet wird, um den Zufluss genauer zu lokalisieren.
Folgende Anzahl von Schächten werden im Verbandsgebiet kontrolliert: Lautertal-Gadernheim 40 Schächte, Lautertal-Reichenbach 40 Schächte, Lautertal-Elmshausen / Wilmshausen 45 Schächte, Schönberg 20 Schächte, Gronau 25 Schächte und Zell 15 Schächte.
Die Überprüfungen sollen im März bei entsprechender Witterung durchgeführt werden. Konkret geplant sind für das Lautertal die 10. Kalenderwoche 2016 und für das Bensheimer Gebiet die 11. und 12. Kalenderwoche 2016.
Der KMB bittet daher um Verständnis, wenn nachts ein Klappern eines Kanaldeckels zu hören sein wird. Die mit der Durchführung beauftragten Mitarbeiter werden versuchen, die Unannehmlichkeiten so gering wie möglich zu halten.