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Im Abwassermanagement ist alles okay

Artikel aus dem Bergsträßer Anzeiger vom 07.02.2017 von BA-Mitarbeiter Thomas Tritsch


BERGSTRASSE. Zum dritten Mal nach 2006 und 2011 hat sich der KMB von der Deutschen Vereinigung für Wasserwirtschaft, Abwasser und Abfall (DWA) überprüfen lassen. Dafür gab es jetzt das Qualitätssiegel „Technisches Sicherheitsmanagement“ (TSM) in der Sparte Abwasser. Es attestiert dem Zweckverband Kommunalwirtschaft Mittlere Bergstraße eine sichere, wirtschaftliche und umweltfreundliche Entsorgung und ein funktionierendes Störungssystem.


Und was hat der Bürger davon?

Die Kläranlage ist also technisch, personell und organisatorisch gut in Schuss. Aber was hat der Bürger davon, wenn an dem Betrieb ein schickes Prüfsiegel klebt? „Ein Stück Gebührensicherheit“, sagte Vera Heckeroth, Geschäftsführerin des DWA-Landesverbands, in Bensheim. Durch die regelmäßige Prüfung würden Schwachstellen erkannt, um beseitigt zu werden. Damit beuge der Betreiber Unfällen und Ausfällen bestmöglich vor. „Eine technisch sichere Anlage verhindert zudem das Risiko von Haftungsfällen“, so Heckeroth, die den Check als ständigen Benchmark-Prozess versteht. Das spare Geld, und bedeute weniger Belastung für die Verbandskommunen – und letztlich auch den Bürger. „Im Schadensfall trifft es auch den Gebührenzahler“, betont Helmut Sachwitz. Der KMB-Verbandsvorsteher sagt: Investitionen in die technische Güte und die Sicherheit zahlen sich aus. Auch, wenn der finanzielle Aufwand zunächst nicht konkret spürbar ist: Eine präventive Minimierung des Ausfallrisikos trage zu langfristig stabileren Gebühren bei. Eine Prüfung durch die DWA kostet zwischen 5000 und 6000 Euro.
Die Prüfung erfolgte im September und umfasste neben der Fachkompetenz der Mitarbeiter und dem technischen Zustand der Verbands-anlage auch die organisatorischen Strukturen und Sicherheitsbestimmungen des Betriebs. Der KMB reinigt als kommunaler Dienstleister in der Gruppenkläranlage Bensheim täglich rund 14 Millionen Liter Abwasser für die Verbandsgemeinden Bensheim, Lautertal und Einhausen. Beim freiwilligen Experten-Check beantwortete der Verband rund 300Fragen zur technischen Ausstattung, zum Betrieb und zur Instandhaltung der Anlage, die vom DWA-Team an zwei Tagen kontrolliert wurde. Vera Heckeroth überreichte gestern das Zertifikat in der Geschäftsstelle des KMB.

Einer der Vorreiter in Hessen

Im Gespräch mit Verbandsvorsteher Helmut Sachwitz und Geschäftsführer Frank Daum betonte Heckeroth, dass der Zweckverband in puncto Qualitätsmanagement zu den Vorreitern in Hessen gehöre. „Der KMB hat sich 2006 als einer der ersten freiwillig prüfen lassen. Das war mutig.“ Inzwischen habe die Bereitschaft allgemein zugenommen, sich anhand von qualitativen Standards bewerten zu lassen. Nicht zuletzt deshalb, weil sich die gesetzlichen Anforderungen beinahe vierteljährlich verändern. Dennoch sind es in ganz Hessen bislang nur fünf Abwasserbetriebe, die mit dem TSM ausgezeichnet sind. Das Siegel ist fünf Jahre gültig. Für Helmut Sachwitz ist das Qualitätssiegel nicht zuletzt eine Chance zur regelmäßigen Optimierung der Systeme. Außerdem sieht er die Maßnahme als wichtige Informationsquelle über den Zustand der Anlage. Ein Detail, an dem auch die politischen Gremien in den Verbandsgemeinden interessiert sind

Für einen wirksamen Schutz der Umwelt:

  • Die Deutsche Vereinigung für Wasserwirtschaft, Abwasser und Abfall e.V. (DWA) setzt sich für die Entwicklung einer sicheren und nachhaltigen Wasser- und Abfallwirtschaft ein.
  • Als technisch-wissenschaftliche Vereinigung befasst sie sich mit allen Fragen, die die Abwasserbeseitigung, den Gewässer-, Grund wasser- und Bodenschutz sowie die Abfallwirtschaft als auch den Wasserbau betreffen.
  •  Im Mittelpunkt stehen dabei das technische Regelwerk der DWA sowie die berufliche Weiterbildung.
  • Die DWA sagt: Einheitliche technische Regeln leisten einen wesentlichen Beitrag zum wirksamen und wirtschaftlichen Schutz der Umwelt sowie zur Qualitätssicherung.
  •  Die rund 14000 Mitglieder repräsentieren Fachleute und Führungskräfte aus Kommunen, Hochschulen, Ingenieurbüros, Behörden und Unternehmen.