Kläranlage als Herzstück des Verbands
KMB: Millionen-Investitionen in die Anlage und das Kanalnetz / Abwassergebühren im Vergleich zu den Nachbarstädten mit am günstigsten
Artikel aus dem Bergsträßer Anzeiger vom 17.12.2015 von Redaktionsmitglied Dirk Rosenberger
gebe weder eine gesetzliche Verpflichtung noch seien Grenzwerte festgelegt worden. Vorsorglich habe man aber klären lassen, mit welchen Kosten und Flächenbedarf ein solcher Schritt verbunden sei. Präventiv wird man aber nicht tätig werden und Geld dafür in die Hand nehmen. „Das wäre in der jetzigen Situation unnötig und würde letztlich nur zu einer Belastung der Bürger führen“, meinte Sachwitz.
Bensheim kommt es ab 2016 zu einer Senkung von 1,75 auf 1,65 Euro je Kubikmeter Abwasser. In Lautertal muss allerdings erhöht werden – von 3,48 auf 3,64 Euro (wir haben berichtet). Geschäftsführer Frank Daum führt die Diskrepanz zwischen Bensheim und Lautertal auf zwei Faktoren zurück: Den unterschiedlichen Wasserverbrauch pro Kopf und die Länge des Kanalnetzes. Das ist in der Gemeinde umgerechnet 27 Prozent pro Kopf länger als in der Stadt – die geografische Lage gereicht Lautertal in diesem Fall zum Nachteil. Ein höherer Unterhaltungswert der Anlagen schlägt sich ebenfalls im Preis nieder.
Daum beispielhaft auf Biblis (3,97 Euro), Heppenheim (3,10 Euro) und Lorsch (3,17 Euro). In Einhausen müssen die Bürger momentan 2,40 Euro pro Kubikmeter Schmutzwasser zahlen.
95 Mitarbeiter, drei Kommunen
- Der Zweckverband Kommunalwirtschaft Mittlere Bergstraße wurde 1964 als Abwasserverband Bensheim-Lautertal gegründet.
- Der Neubau des Klärwerks 1974 war ein erster Meilenstein in der Geschichte des KMB.
- 1992 trat die Gemeinde Einhausen dem Abwasserverband bei, aus dem 2004 schließlich der Zweckverband wurde.
- Zuvor hatte man im Jahr 2001 die Aufgaben im Straßen- und Ingenieurbau von der Stadt Bensheim übernommen. Seit 2002 befinden
sich die Kanalnetze der drei Kommunen im Besitz des Zweckverbands. - 2011 folgte die Eingliederung des Eigenbetriebs Bauhofservice Bensheim. Zum 1. Januar 2016 übernimmt der KMB auch die Aufgaben des Bauhofs Lautertal.
- Die Mitarbeiterzahl ist von 24 im Jahr 2010 auf 95 zum 1. Januar 2016 gestiegen. Aus Lautertal stoßen elf Personen zum Team.
- Der KMB beschäftigt drei Auszubildende, darunter zum ersten Mal im Bereich der Kläranlage. Der Lehrling ist seit August mit an Bord.
- Der Jahresumsatz beläuft sich auf 15,9 Millionen Euro (2010: 8,9 Millionen). Die Bilanzsumme beträgt 58,8 Millionen.
- Die Eigenkapitalquote konnte in den vergangenen fünf Jahren von 3,8 auf 11,1 Prozent erhöht werden.
- Die Verbindlichkeiten haben sich seit 2010 von 46,2 Millionen auf 43,8 Millionen Euro leicht reduziert.
- Die Zinsentwicklung verläuft nach Angaben der Geschäftsführung ebenfalls positiv. Durch die Umschuldung eines Darlehens in Höhe von zwölf Millionen Euro im Jahr 2011 konnte die Belastung in den vergangenen zehn Jahren um fast eine Million Euro reduziert werden.
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