Eine Baustelle trennt zwei Ortschaften

Arbeiten zwischen Fehlheim und Schwanheim liegen im Zeitplan / Straßen- und Brückenbau erst ab Oktober

Artikel aus dem Bergsträßer Anzeiger vom 26.08.2015 von Redaktionsmitglied Dirk Rosenberger

FEHLHEIM/SCHWANHEIM. 290 Meter können verdammt lang sein. Fehlheimer und Schwanheimer wissen das mittlerweile nur zu gut. Seit die Direktverbindung zwischen ihren Ortschaften gekappt ist, geht es nur auf Umwegen ans Ziel – oder unmotorisiert, wenn man nur mal schnell und ohne Ballast auf die andere Seite des Mühlgrabens möchte.

Seit Anfang Juli läuft der Ausbau der K 67 zwischen den Stadtteilen. Die alte Straße, eine mit Schlaglöchern übersäte Teststrecke für die  Belastbarkeit von Stoßdämpfern, ist längst verschwunden. Asphaltschicht und Unterbau wurden abgetragen. „Es handelt sich hierbei ja nicht nur um eine reine Sanierung“, erklärt Jochen Vogel, Pressesprecher von „Hessen Mobil“ bei einem Ortstermin. Die Straße wird neu aufgebaut, bekommt ordentliche Gehwege und einen abmarkierten Streifen für Radfahrer. Ohne Frage eine deutliche Verbesserung.

Auflagen der Naturschutzbehörde

Dass die Betroffenen allerdings ganz genau hinschauen, was da wie schnell an der Baustelle vonstattengeht, liegt in der Natur der Sache. „Wir sind uns dessen bewusst, können aber auch festhalten: Wir liegen im Zeitplan“, betont Vogel. Mitte/Ende November soll die Strecke wieder für den Verkehr freigegeben werden. Die vereinzelt in der Bevölkerung zu hörende Kritik am Arbeitstempo weist die Behörde strikt zurück. Selbst wenn man wollte, könne man das Vorhaben nicht beschleunigen, so Vogel. Die Naturschutzbehörde habe eine Auflage  erlassen, nach der erst außerhalb der Brut- und Setzzeit mit den eigentlichen Asphalt- und Brückenbauarbeiten begonnen werden kann. Heißt: Frühstens am 1. Oktober geht es ans Eingemachte.

Bis dahin müssen praktisch die Hausaufgaben gemacht werden, alle Vorbereitungen getroffen sein. Das beinhaltet den Rückbau der alten Straße ebenso wie den Bau der Fundamente für die neue Brücke. Damit war ein Trupp der ausführenden Firma Strabag in den vergangenen Tagen beschäftigt. „Alles Handarbeit, da können keine Fertigteile verwenden werden“, bemerkte der Pressesprecher.

In einem der ersten Schritte befasste man sich mit dem Mühlgraben. Der guckt seit ein paar Wochen im wahrsten Sinne auf ein paar Metern in die Röhre. Kurz vor der Baustelle wurde das Gewässer gestaut, danach geht es weiter, wie die Natur es vorgesehen hat. „Bevor wir loslegen konnten, mussten noch ein paar Fische von einer Fachfirma rausgeholt und weiter „flussabwärts“ in die Freiheit entlassen werden. Ohnehin spielt nach Auskunft von Jochen Vogel und Karl Zindel (Bauaufsicht „Hessen Mobil“) die Umweltbegleitung eine große Rolle. Die Experten stehen beratend zur Seite und sind in die Umsetzung der Vorgaben durch die Naturschutzbehörde eingebunden.

Rüttelstopfsäulen im Untergrund

Das zweite hochangesiedelte Thema sind die Rüttelstopfsäulen. Mit ihnen wird die neue Straße im Bereich des alten Neckarbetts stabilisiert – genauer gesagt: der Untergrund. Dafür müssen die Schottergebilde mit Spezialgerät in den Boden gerammt werden. Das geht nicht ohne begleitende Geräuschkulisse und Erschütterungen über die Bühne.

Die Verkehrsbehörde hat deshalb bereits vor einigen Wochen an Häusern der umliegenden Anwohner eine „sehr aufwendige  Beweissicherung“ (Vogel) vorgenommen. Während der heißen Phase werden außerdem mit Messgeräten die Schwingungen registriert. Sollte der Boden zu sehr in Wallung geraten, müssen die Maschinen unverzüglich abgestellt werden.

Bis es allerdings so weit ist, haben die Anlieger noch ein paar Wochen Schonfrist. Wenn der Herbst naht und mit den eigentlichen Bauarbeiten begonnen werden kann, haben die Fehlheimer und Schwanheimer im Prinzip das Schlimmste überstanden – was allerdings nur ein schwacher Trost für diejenigen sein dürfte, die täglich ein paar zusätzliche Kilometer draufpacken müssen, um die Baustelle zu umfahren. Dafür können sie dann ab der Adventszeit mit ihren Fahrzeugen geschmeidig über eine komplett neue Straße gleiten. Es hat eben wie immer alles seine Vor- und Nachteile.

Schutzstreifen für Radfahrer, breiter Gehweg für Fußgänger

  • Die Fahrbahn zwischen Fehlheim und Schwanheim soll künftig 7,50 Meter breit werden (zweimal 3,75 Meter) und jeweils einen 1,50 Meter breiten Schutzstreifen für Radfahrer beinhalten.
  • Der Fahrbahn schließt sich beidseitig ein zwei Meter breiter Gehweg an, den künftig auch radelnde Grundschüler mitnutzen können.
  • Die Busbucht fällt weg, da der Bus auf der Fahrbahn halten wird und in dieser Zeit auch nicht überholt werden darf.
  • Die geschätzten Gesamtkosten belaufen sich auf 940 000 Euro.
  • Die offizielle Umleitung führt von Schwanheim über Langwaden und Rodau nach Fehlheim (und umgekehrt). Wer von Fehlheim nach Bensheim (und weiter) will, muss über Rodau fahren.
  • Bis Mitte/Ende November soll die neue Straße fertig sein und der Verkehr fließen können.

 

Fußweg wird asphaltiert

An der Baustelle zwischen Fehlheim und Schwanheim führt ein geschotterter Weg vorbei, damit man zumindest zu Fuß (oder mit dem Rad) zwischen den Ortschaften pendeln kann. Das Provisorium wird allerdings so gut – und vorwiegend von Radfahrern – genutzt, dass „Hessen Mobil“ sich nun entschlossen hat, die Strecke zu asphaltieren. Dafür muss der Abschnitt allerdings am Donnerstag (27.) von 7 bis 18 Uhr vollgesperrt werden. Danach hat man dann allerdings einen deutlich stabileren Untergrund als bisher. Das dürfte auch die Schulkinder freuen, die nach den Ferien über den Weg zur Carl-Orff-Schule rollen.

Hochmoderne Waschmaschine für das Abwasser

In der Gruppenkläranlage an der Hartbrücke werden täglich rund 14000 Kubikmeter Wasser gereinigt

Presseartikel aus dem Bergsträßer Anzeiger vom 25.08.2015  von BA-Mitarbeiterin Gerlinde Scharf

 

LaborWer einer Kläranlage zu nahe kommt, muss darauf gefasst sein, dass es dort gewaltig stinkt. Glaubt man. Denkste! Das ist längst Vergangenheit, versichern Frank Daum, Geschäftsführer des Zweckverbandes Kommunalwirtschaft Mittlere Bergstraße (KMB) und Daniel Zimmermann, Geschäftsbereichsleiter Kläranlagenbetrieb.

Tatsächlich. An der Hartbrücke 18 in Bensheim, dort, wohin die Gruppenkläranlage 1974 von ihrem ehemaligen Standort auf dem späteren ADAC-Gelände umgezogen ist, riecht man nichts. Alles scheint schon beinahe klinisch sauber zu sein. Computer und Schaltpläne, wohin man schaut. Ein eigenes Labor gibt es obendrein. Die Hände muss sich hier keiner mehr dreckig machen. Lediglich in Eingangsnähe, ein paar Schritte vom Abwasserzulauf entfernt, von wo aus die trübe Flüssigkeit vorwiegend aus Privathaushalten, einigen gewerblichen Unternehmen sowie ein geringer Anteil an Niederschlagwasser durch ein weit verzweigtes, unterirdisches Kanalnetz noch unbehandelt in das Regenüberlaufbecken geleitet wird, müffelt es leicht. Die Nase rümpfen muss man deshalb noch lange nicht. Die Zeiten haben sich in den vergangenen 40 Jahren gewaltig geändert. Die Gruppenkläranlage Bensheim, in der es den Abwässern aus den KMB-Verbandsgemeinden Bensheim, Einhausen und Lautertal an den Kragen geht, ist ein hochmoderner, technisch nach den neuesten Erkenntnissen aufgemöbelter Betrieb. Anfang der 1980er Jahre wurde sie um eine Schlammentwässerungsanlage erweitert, Mitte der Neunziger den gestiegenen Anforderungen und gesetzlichen Gegebenheiten an die Wasserqualität sowie dem neuesten Stand der Technik entsprechend gründlich hochgerüstet. Ziel der Investitionen war es, Nährstoffe wie Stickstoff und Phosphat zu eliminieren.

Geschützte Fischarten

Wenn die „Dreckbrühe“ die Kläranlage wieder verlässt und in den Mühl- und Mittelgraben fließt, ist das Wasser so sauber, dass sich inzwischen wieder seltene, besonders geschützte Fischarten darin tummeln – wie etwa der Steinbeißer. Und er ist nicht der Einzige, auch der Flussbarsch, das Rotauge, die Kessel- und die Schwarzmundgrundel, Gründling und Döbel fühlen sich pudelwohl. Rainer Hennings vom Verband Hessischer Fischer hat einige wenige Vorzeige-Exemplare aus dem Graben herausgefischt und sie im Kontrollraum der Kläranlage in ein Aquarium gesetzt. Auch zu Demonstrationszwecken für Schulklassen, die sich hier gern und oft umsehen – und aus dem Staunen nicht mehr herauskommen.
Logischerweise sind KMB-Spitze, aber auch Leitung und Mitarbeiter der Abwasser-Waschmaschine stolz auf die sehr guten Messwerte, die in kurzen Abständen regelmäßig von externen Stellen kontrolliert werden. Vom Mühl- und Mittelgraben aus sucht sich das gereinigte Lebenselixier zunächst seinen Weg durch den Winkelbach und mündet schließlich in den Rhein. „Die Kläranlage ist quasi die Quelle“, erklärt Geschäftsbereichsleiter Zimmermann den aufwendigen Reinigungsprozess kurz und bündig. Tatsache ist, der Weg vom Schmutz- zum Quellwasser ist alles andere als Hexerei und bis ins kleinste Detail ausgetüftelt: Drei Reinigungsstufen muss das Abwasser über sich ergehen lassen, bis es wieder Tageslicht sieht. Die mechanische Reinigung steht am Anfang. Mit einer Rechenanlage des Sand- und Fettfangs wird zunächst der gröbste Schmutz herausgefiltert, wobei sich die im Abwasser schwebenden Feststoffe im Vorklärbecken am Boden als  Klärschlamm absetzen. 30 Tage dauert das Prozedere, das einen positiven Nebeneffekt hat: Die Klärschlämme werden im Faulturm anaerob stabilisiert, das dabei entstehende Biogas in einem eigenen Blockheizkraftwerk zu Strom und Heizwärme für den Eigenbetrieb des Klärwerks umgewandelt. Der entwässerte Klärschlamm wird momentan noch als Dünger an die heimischen Landwirte abgegeben. Es folgt Reinigungsstufe Nummer zwei, in der eine biologische Phosphatentnahme durch Mikroorganismen stattfindet. Los geht es in einem unbelüfteten Becken, anschließend wird in einem Belebungsbecken mittels eines biologischen Stoffwechselprozesses Stickstoff abgebaut.
Mikroorganismen bauen anschließend die noch vorhandenen Schadstoffe im Wasser ab und bilden den sogenannten „Belebtschlamm“.

Stillstand gibt es nicht

Weiter geht’s mit Stufe drei. Zur Unterstützung des biologischen Großreinemachens findet zu guter Letzt bei Bedarf eine chemische Reinigung statt, bei der nochmals verbleibende Phosphate im Wasser durch Eisen- und/oder Aluminiumsalze „eliminiert“ werden. „Stillstand gibt es nicht. Die Uhr bleibt nicht stehen“, versichern Daum und Zimmermann. Im nächsten Monat wird auf der Anlage ein neues Blockheizkraftwerk in Betrieb genommen, mit dem man zukünftig den eigenen Energiebedarf des Klärwerks bis auf einen kleinen Prozentsatz selbst abdecken will. Auch beim Blick in die nahe Zukunft sind sie einer Meinung: Die vierte Reinigungsstufe zur Reduzierung von Mikroverunreinigungen, beispielsweise durch Medikamentenrückstände wie die Antibabypille, wird kommen. Am Bodensee, dem größten Trinkwasserspeicher Deutschlands, und an der Isar mit ihren zahlreichen Badeseen, ist die Vision bereits Realität. Die Zeiten, in denen Klärschlamm aus der Kläranlage zum Düngen der Felder verwendet wurde, dürften ebenfalls bald vorbei sein. Langfristig soll dieser nicht mehr auf die Felder aufgebracht, sondern verbrannt werden.

Kanäle verstopfen öfter als früher

Man glaubt es kaum, aber ein Besuch in einer Kläranlage kann durchaus spannend und aufschlussreich sein. Und wer denkt schon daran, wenn er die Spültaste seiner Toilette drückt, was mit dem „Geschäft“ passiert? Auch ein nicht uninteressantes Thema: Weil immer mehr Bürger Gutes für die Umwelt tun wollen und auf WC-Spartasten vertrauen, wird weniger Wasser in die Kanäle gespült, die dadurch schneller verstopfen. Der normale Spüleffekt fehlt. Fazit: Die KMB muss öfter als früher ihre Reinigungsfahrzeuge vor Ort schicken. Allerdings bedeutet dies nicht, dass die Kunden im Verbandsgebiet dafür zur Kasse gebeten werden, beruhigen Frank Daum und Daniel Zimmermann.

Klärwerk in Bensheim: Täglich werden 14000 Kubikmeter Abwasser gereinigt

  • Daniel Zimmermann, Geschäftsbereichsleiter Kläranlagenbetrieb, hat neun qualifizierte Mitarbeiter. Zimmermann ist gelernter Gas- und Wasserinstallateur.
  • Er ist weiter Fachkraft für Wassertechnik, Abwassermeister und technischer Betriebswirt. In der Gruppenkläranlage
    Bensheim ist er seit 2009 beschäftigt, seit 2011 ist er Betriebsleiter.
  • Betreiber der Kläranlage ist der Zweckverband Kommunalwirtschaft Mittlere Bergstraße. Verbandsmitglieder sind Bensheim, Einhausen und Lautertal.
  • Das Kanalnetz hat eine Länge von 329 Kilometern. 23 Pumpwerke, 18 Regenüberlaufbecken, 33 Regenüberlaufbauwerke
    und 19 Kilometer Druckleitungen sorgen dafür, dass das Abwasser kontrolliert in der Kläranlage ankommt.
  • Täglich werden durchschnittlich 14 000 Kubikmeter Abwasser gereinigt. Die Verweildauer in der Kläranlage beträgt rund 28 Stunden.
  • Die vergangene Trockenperiode hat keinerlei außergewöhnliche Maßnahmen notwendig gemacht. Bei Trockenwetter dehnt sich der Klärprozess auf circa 39 Stunden aus (etwa10 000 Kubikmeter Abwasser), bei Regenwetter verkürzt sich die Zeitvon der Einleitung des Abwassers biszur Ableitung des gereinigten Wassersauf etwa 20 Stunden (rund 20 000 Kubikmeter Abwasser).
  • Der Jahresenergiebedarf für den Betrieb der Anlage liegt bei 1,9 Millionen Kilowattstunden. Rund 800 000 Kilowattstunden erzeugt das eigene Blockheizkraftwerk, der Rest wird als Ökostrom zugekauft.
  • Durch das neue Blockheizkraftwerk will man das Verhältnis umkehren.

 

Aufbau der Kläranlage:  www.kmb-bensheim.de/gruppenklaeranlage-bensheim/

Umweltmobil – 27.08.2015

Am Donnerstag, den 27.08.2015, kommt das Umweltmobil nach Bensheim.

Die Abgabe des Sondermülls, der nicht in der Restmülltonne, der Biotonne, auf der Müllsammelstelle oder über die Sperrmüllabfuhr entsorgt werden darf, ist an folgenden Stationen möglich:

UHRZEIT STANDPUNKT UMWELTMOBIL
13.30 – 14.00 Uhr Gronau, Am Römer 2 (hinter dem alten Rathaus)
14.30 – 15.00 Uhr Zell, Freizeitanlage Hambacher Weg
15.30 – 17.15 Uhr Bensheim-Süd, Parkplatz Friedhofstraße / Röderweg
17.45 – 18.15 Uhr Schönberg / Wilmshausen Dorfgemeinschaftshaus, Nibelungenstraße 308

Zu den in Frage kommenden Sonderabfällen gehören beispielsweise Alt-Medikamente, Lacke, Verdünner, Imprägnier-, Holz- und Rostschutzmittel, ölverschmutzte Betriebsmittel, Kosmetika, Spraydosen, Leim- und Klebemittel, Spachtelmasse, Foto- und Laborchemikalien, Haushalts- und WC-Reiniger, Kalkentferner, Lösungsmittel, Pinselreiniger, Pflanzen- und Insektenschutzmittel, Düngemittel, Säuren und Laugen, Altbatterien (keine Autobatterien), Bremsflüssigkeit, Quecksilberthermometer/ -schalter und PCB-haltige Lampenkondensatoren (nur Privatlieferungen).

Dispersionsfarben, Kleber und Leime auf Wasserbasis sind kein gefährlicher Abfall. Sie sind zusammen mit dem Hausabfall (grauer Restabfallbehälter) zu entsorgen. Zwingende Voraussetzung ist, dass die Farben sich in festem Materialzustand befinden. Flüssige und pastöse Farbenreste sind durch Verrühren mit Bindemittel (Zement-, Gipsreste, Sägemehl, feiner Sand o.ä.) vor Eingabe in den Restabfallbehälter zu verfestigen.

Bei Fragen zur Einsammlung von Sondermüll-Kleinmengen

gibt der Bauhofservice des KMB gerne Auskunft.

Telefon 06251/176990.

Bestattungskultur im Wandel/ Traditionelle und pflegeintensive Gräber immer weniger gefragt

Auf dem Bensheimer Waldfriedhof wurden für Baumgrabstätten eine Allee mit 20 Bäumen angelegt.

Auch die Bestattungskultur verändert sich – Neuanlagen auf dem Waldfriedhof in Bensheim

Presseartikel aus dem Bergsträßer Anzeiger vom 07.08.2015

Wenn die Gesellschaft sich wandelt, verändert sich zwangsläufig auch die Bestattungskultur. Das zeigt sich einerseits in einer zunehmenden Individualisierung der Begräbnisse und Grabmalgestaltung und andererseits in einer Tendenz zur Anonymisierung bei der Wahl der Bestattungsart. So wird beispielsweise die traditionelle Form des Familienerdbegräbnisses mit bepflanztem Grabbeet immer weniger nachgefragt, während dagegen einfache und pflegeextensive Grabstätten sowie anonyme Bestattungsformen, wie etwa in Urnengemeinschaftsgräbern, steigende Tendenz zeigen.

Die sichtbaren Veränderungen auf den städtischen Friedhofsanlagen begannen Anfang 2010 auf dem Waldfriedhof um dem Friedhof in Auerbach. Hier wurden die ersten Urnenstelen-Ensembles aufgestellt. Auf dem Waldfriedhof waren es vier Ensembles mit insgesamt 56 Grabkammern für jeweils zwei Urnen und in Auerbach waren es drei Ensembles mit 42 Grabkammern. 2011 folgten die Friedhöfe Fehlheim, Gronau mit jeweils einem Ensemble sowie Schönberg mit zwei Ensembles und seit 2012 verfügen auch die Friedhöfe Schwanheim und Zell über jeweils ein Urnenstelen-Ensemble. Lediglich in Langwaden und auf dem Friedhof Bensheim-Mitte können Urnenstelen nicht angeboten werden. Auf dem Waldfriedhof und in Auerbach musste das Angebot dagegen inzwischen erweitert werden. Auf dem Friedhof in Auerbach gibt es aktuell 84 Grabkammern und der Waldfriedhof verfügt derzeit über 112 Grabkammern, die im kommenden Jahr nochmals um weitere 84 Grabkammern aufgestockt werden.

Hier hat sich in jüngster Zeit aber noch mehr verändert. So wurde im vergangenen Jahr ein muslimische Grabfeld mit 27 Grabstätten geschaffen, auf dem es auch schon eine Bestattung gegeben hat.

Die jüngste Neugestaltung erfolgte im unteren Bereich der Friedhofsanlage, gleich rechts vom Eingangsbereich. Hier stand ein vollständig abgeräumtes altes Reihengrabfeld zur Verfügung, das in dieser Form nicht mehr benötigt wurde. Für die seit Jahren stetig abnehmende Nachfrage nach Reihengrabstätten stehen an anderer Stelle des Friedhofes noch ausreichend Grabstätten zur Verfügung.

Andererseits sind aber konstante Nachfragen nach Baumgrabstätten und Urnenerdgrabstätten zu verzeichnen. Diesem Bedarf wurde mit der Umgestaltung des bisherigen Reihengrabfeldes jetzt Rechnung getragen und an gleicher Stelle Baumgrabstätten und Urnenerdgräber geschaffen (Bild mit Erstem Stadtrat Helmut Sachwitz und KMB-Chef Frank Daum). Für die Baumgrabstätten wurde eine Allee mit 20 Bäumen angelegt und es wurde eine Anlage für 52 Urnenerdgrabstätten hergerichtet. Das bot sich an dieser Stelle vor allem auch deshalb an, da angrenzend ein noch belegtes Urnenerdgrabfeld liegt. (psp)

Vollsperrung auf der Gronauer Straße in Zell

Vollsperrung auf der Gronauer Straße in Zell

Artikel aus dem Bergsträßer Anzeiger vom 05.08.2015

Fünf Tage lang muss im  August die Gronauer Straße in Zell im Bereich Friedhof wegen Straßenbaumaßnahmen voll gesperrt werden. Darauf macht der Zweckverband Kommunalwirtschaft Mittlere Bergstraße (KMB), der für die Stadt Maßnahmen des Straßen- und Ingenieurbaus übernimmt, aufmerksam.

Ausführlich wurde bereits beim Grenzgang am 19. April in Gronau und in der Presse auf die bevorstehende Sperrung hingewiesen. Bewusst wurde dabei entschieden, die Maßnahme erst in den Sommerferien auszuführen, um neben den Vorteilen während der Urlaubszeit, vor allem die Beeinträchtigungen für den Schülerverkehr Richtung Gronau komplett auszuschließen.

Im Zeitraum vom 18. bis 22. August (Dienstag bis einschließlich Samstag) wird in Höhe des Friedhofs Zell die Fahrbahndecke der K 58 auf einer Länge von 400 Metern saniert. Da die Arbeiten die gesamte Straßenbreite umfassen, kann die Maßnahme nur im Rahmen einer Vollsperrung realisiert werden. Von Bensheim kommend beginnt die Vollsperrung hinter der Einmündung Mühlgasse, so dass die Zufahrt bis zur Gronauer Straße 161/166 möglich ist.

Betroffen sind die dahinter liegenden Anwesen sowie vor allem der Stadtteil Gronau, der in dieser Zeit nur über eine ausgeschilderte Umleitungsstrecke über das Nachbartal erreichbar ist. Die Umleitung von und nach Gronau führt von Gronau über die Straße Auf der Au nach Wilmshausen und über die Straße Zum  Katzenrech auf die Nibelungenstraße (B 47) und auf gleichem Weg auch zurück. Fahrzeuge über 3,5 Tonnen dürfen diese Strecke nicht benutzen. Berücksichtigt wurde vor diesem Hintergrund auch die Müllabfuhr. Im Zeitraum der Vollsperrung steht nur die Abfuhr der Biotonne im Plan und da der Termin am 19. August zu Beginn der Arbeiten liegt, kann die Hin- und Rückfahrt des Müllfahrzeuges noch über die K 58 geregelt werden.

Der KMB bittet für die in der Zeit entstehenden unvermeidlichen Beeinträchtigungen durch die ganztägige Sperrung um Vertsändnis. Bei Fragen oder Problemen steht Dirk Fischer vom KMB unter Telefon 06251/109695 gerne zur Verfügung. psp