K 67 ab Montag vier Monate gesperrt

Sanierung der Trasse zwischen Schwanheim und Fehlheim bis Mitte November / Umleitung über Langwaden und Rodau

Artikel aus dem Bergsträßer Anzeiger vom 02.07.2015

BENSHEIM. Ab Montag müssen sich viele Bürger aus Schwanheim und Fehlheim auf Unannehmlichkeiten und größere Umwege einstellen. Hessen Mobil beginnt am 6. Juli mit der grundhaften Erneuerung der Kreisstraße K 67 zwischen den beiden Bensheimer Stadtteilen.

Auf einer Strecke von 290 Metern muss die Fahrbahn – bisher ein Flickenteppich aus Schlaglöchern, Rissen und Unebenheiten – saniert werden. Und das bedeutet: Vollsperrung. Die offizielle Umleitung führt von Schwanheim über Langwaden und Rodau nach Fehlheim (und umgekehrt). Wer von Fehlheim nach Bensheim will, muss über Rodau fahren. Für die Fußgänger und Radfahrer wird während der gesamten Zeit ein provisorischer Gehweg hergestellt. Die Fahrbahn soll 7,50 Meter breit werden (zweimal 3,75 Meter) und jeweils einen 1,50 Meter breiten Schutzstreifen für Radfahrer beinhalten.

Der Fahrbahn schließt sich beidseitig ein zwei Meter breiter Gehweg an, den künftig auch radelnde Grundschüler mitnutzen können. Die Busbucht fällt weg, da der Bus künftig auf der Fahrbahn halten wird und in dieser Zeit auch nicht überholt werden darf.

Der Streckenabschnitt weist erhebliche Schäden und Verformungen auf. Im Zuge der Erneuerung erfolgt daher auch eine Stabilisierung des Untergrundes. Dabei ist geplant, die Baugrundverbesserung mittels Rüttelstopfverfahren durchzuführen. Hierzu werden Rüttelsteinsäulen rund vier Meter tief in den Untergrund eingebracht. Entsprechende Maßnahmen zum Schutz der Umwelt, insbesondere vor Erschütterungen sind von Hessen Mobil vorgesehen. Da die Rüttelstopfverdichtung möglichst außerhalb der Brut- und Setzzeit erfolgen soll, sind die hierfür vorgesehenen Arbeiten ab August eingeplant.

Die Baukosten der gesamten Maßnahme betragen nach Auskunft von Hessen Mobil rund 940.000 Euro. Von den 290 Metern, die saniert werden müssen, entfallen 230 Meter auf den Kreis und jeweils 30 Meter an den Ortseingängen auf die Stadt Bensheim. Dementsprechend werden die Kosten verteilt.

Zuerst Brückensanierung

Neben der grundhaften Erneuerung der Straße geht es auch um eine neue Gliederung des Straßenraums und um die Sanierung des Brückenbauwerks über dem Mühl- und Mittelgraben. Mit diesem Teil der Bauarbeiten soll gleich zu Beginn der Maßnahme begonnen werden. Mit dem Einbringen der Rüttelstopfsäulen wird etwa ab August gerechnet. Nicht nur in der Bürgerschaft, auch in den Ortsbeiräten hatte man nach Ankündigung der Bauarbeiten gehofft, dass durch die Nutzung befestigter Feldwege auf eine großräumige Umgehung verzichtet werden könne und ein „kleiner Grenzverkehr“ möglich wäre.

Diese Möglichkeit wurde allerdings durch Kreisbeigeordneten Matthias Schimpf kategorisch zurückgewiesen. „Eine Nutzung von Feld- oder Wirtschaftswegen kommt nicht – auch nicht geduldet – in Betracht“, sagte er in einer gemeinsamen Ortsbeiratssitzung zum Thema. Schimpf verwies – auch vor dem Hintergrund der hohen Anzahl der Verkehrsbewegungen und der zum Teil geschützten Gebiete (Altneckarschlingen) – darauf, dass diese Wege hinsichtlich ihrer Beschaffenheit und Dimensionierung als Umleitung in „keinster Weise geeignet“ seien und dies auch kontrolliert werde.

Während der aufwendigen Arbeiten am Brückenbauwerk wird parallel in den seitlichen Bereichen mit dem Rüttelstopfverfahren gearbeitet, um Zeit zu sparen. Dieses auch beim Bau der Westtangente angewendete Verfahren ist erforderlich, um den Untergrund zu verbessern. Achim Dingeldein von „Hessen Mobil“ hatte in seinen Erläuterungen auf die nachgiebigen Torfschichten im alten Neckarbett verwiesen, die durch das Einbringen von etwa 800 Säulen bis in vier Meter Tiefe verdichtet werden. Dass dies nicht geräuschlos vonstattengeht, liegt auf der Hand. Erschütterungen bleiben nicht aus. Um sicherstellen zu können, dass eventuelle Schäden am Haus tatsächlich durch die aktuelle Baumaßnahme verursacht wurden, wurde im Vorfeld ein Beweissicherungsverfahren durchgeführt. Mit der Fertigstellung des Projekts rechnet Hessen Mobil Mitte November 2015. ank