Erddepots zum Auffüllen von abgesackten Gräbern auf einigen städtischen Friedhöfen eingerichtet

Es gehört zu den normalen Entwicklungen, dass ein Grab im Lauf der Jahre absackt. Meistens hängt das damit zusammen, dass ein Sarg, je nach Holzart, nach etwa zehn Jahren zusammenfällt.

Andere Gründe, insbesondere bei noch relativ jungen Grabstätten, sind massive Regenfälle wie in den vergangenen Wochen, die auf einigen der städtischen Friedhöfe zu verstärktem Einsacken von Gräbern geführt haben.

Um den Bürgerinnen und Bürgern der betroffenen Gräber die Möglichkeit zu geben, die Grabstätten wieder mit Erde aufzufüllen, stellt die städtische Friedhofsverwaltung auf den jeweiligen Friedhöfen Muttererde zur Verfügung. Je nach Friedhofsanlage ist die Erde an einer oder zwei Stellen gelagert und kann von dort weggenommen werden.

Auf dem Friedhof Bensheim-Mitte ist das Depot im südlichen Bereich an der Seite zur Friedhofstraße eingerichtet und auch auf dem Auerbacher Bergfriedhof ist die Erde am südlichen Ende der Anlage bei den Containern und Schüttboxen zu finden.

Auf dem Gronauer Friedhof ist die Erde gleich beim Eingangsbereich, ebenfalls bei den Containern, und für den Friedhof in Schönberg beim Parkplatz am Eingang deponiert

In Zell befindet sich das Erddepot außerhalb des Friedhofgeländes, auf dem Parkplatzgelände oberhalb der Container und für den Waldfriedhof in Bensheim wurden zwei Depots eingerichtet. Einmal im Eingangsbereich des Zufahrtsweges zur oberen Abteilung und einmal auf dem seitlichen Parkplatz beim Ablageplatz für Baumaterialien.

Bei Bedarf wird gebeten, sich ausschließlich an diesen Erddepots zu bedienen und möglichem Erdaushub von neuen Gräbern unberührt zu lassen. Diese Erde wird zum Auffüllen des Grabes wieder benötigt.

Mittelbrücke ist wieder frei

Wie versprochen sind die Sanierungsarbeiten an der Mittelbrücke so weit fortgeschritten, dass die Bachüberquerung für die Dauer des Bürgerfestes voll nutzbar ist.

Die jetzt fertiggestellte Betonplatte über dem Brückenbogen ist quasi der Unterbau für die Pflasterung, mit der zu einem späteren Zeitpunkt die Maßnahme abgeschlossen wird. Anfang kommender Woche werden die Arbeiten schwerpunktmäßig an der Brückenbrüstung fortgesetzt.

Das bedeutet, dass es nach dem Bürgerfest auch keinen Fußgängersteg mehr geben wird, sondern die weiteren Arbeiten bei halbseitiger Sperrung der Mittelbrücke fortgesetzt werden können.

Wie Baudezernent Erster Stadtrat Helmut Sachwitz und der für die Ausführung der Maßnahme zuständige KMB-Geschäftsführer Frank Daum schon jetzt feststellen können, liegen die Arbeiten trotz dieser kurzfristigen Freigabe der Mittelbrücke sowohl im Zeit- als auch im Kostenrahmen.

Drei Millionen Euro fließen in Kläranlage

Artikel aus dem Bergsträßer Anzeiger vom 05.06.2013 von Redaktionsmitglied Dirk Rosenberger

Regenüberlaufbecken

Rechengebäude

BENSHEIM. Der gemeine Bensheimer verbraucht täglich 90 Liter Wasser. Was in der Toilette verschwindet oder beim Duschen, Kochen und Hände waschen abfließt, landet in der Gruppenkläranlage des Zweckverbands Kommunalwirtschaft Mittlere Bergstraße (KMB) im Neuwiesenfeld.Dort werden die Abwässer aus Bensheim, Lautertal und Einhausen gereinigt. Um weiterhin reibungslose Abläufe gewährleisten zu können und sich zukunftssicher aufzustellen, investiert der KMB 3,2 Millionen Euro in die Kläranlage. Das teilten Geschäftsführer Frank Daum, Verbandsvorsteher Helmut Sachwitz und Daniel Zimmermann gestern mit. Zimmermann ist der Bereichsleiter für den Kläranlagenbetrieb. Insgesamt werden vier Vorhaben umgesetzt.

 

Erweiterung des Rechengebäudes

Der größte Kostenpunkt mit 1,7 Millionen Euro bildet der Umbau des sogenannten Rechengebäudes. Im Gebäude aus den 70er Jahren werden im Zuge einer mechanischen Reinigung alle groben Stoffe aus dem Schmutzwasser herausgefiltert. „Toilettenpapier, Holz, Treibgut, Plastikteile. Vieles was nicht ins WC gehört“, erklärte Zimmermann. Der Umbau umfasst neben der Erweiterung des Hauses die Erneuerung der Ausrüstung und einen eigenen Anbau für die Maschinentechnik. Künftig wird die Brühe über Förderschnecken nicht nur in eine, sondern zwei Reinigungsstraßen laufen. „Das verbessert die Qualität deutlich“, so Daum. 1,7 Millionen Euro müssen veranschlagt werden.

Für 310.000 Euro erhält die Anlage außerdem ein Notstromaggregat. Das wird in einem Container hinter den Faultürmen aufgebaut. Bisher konnte bei einem Stromausfall über die eigenen Blockheizkraftwerke die Versorgung kurzzeitig sichergestellt werden. Eine in Auftrag gegebene Risikobewertung eines Ingenieursbüros empfahl jedoch, sich mehr Unabhängigkeit zu verschaffen. „Wir müssen gewährleisten, dass in einem Katastrophenfall kein ungeklärtes Abwasser in die Umwelt gelangt“, betonte Sachwitz. Bei neuen Anlagen gehört diese Absicherung bereits zum Standard. Bensheims größte Reinigungsmaschine wurde jedoch Mitte der 90er Jahre zum letzten Mal saniert. Die Verantwortlichen wollen mit der Modernisierung nicht nur auf den neusten Stand der Technik kommen, sondern „höchstmögliche Sicherheit ausgestalten“ (Daum).

Dass sich nach zwei Jahrzehnten die Welt weitergedreht hat, zeigt sich vor allem im Schaltraum. Die Prozessleittechnik und die programmierbare Steuerung bedürfen dringend einer Aktualisierung. Das Betriebssystem arbeitet mit DOS, Ersatzteile schwierig zu beschaffen. 800.000 Euro kostet die Optimierung – was gut angelegtes Geld sein dürfte, schließlich laufen alle Vorgänge computergesteuert ab.

Der letzte Punkt auf der Investitionsliste dient in erster Linie der Arbeitserleichterung der Mitarbeiter. Schrittweise werden alle Außenstationen im Verbandsgebiet vernetzt. Das bedeutet: Bei einer Störmeldung musste bisher gleich vor Ort nach der Ursache gesucht werden. Nach der Umrüstung kann zunächst aus der Ferne über PC, Laptop oder Tablet geprüft werden, was für ein Problem vorliegt. Bis alle Stationen angebunden sind, werden aber noch einige Jahre ins Land gehen. „Wir haben mit den größeren angefangen“, so Zimmermann.

Arbeiten dauern bis 2014

Alle fünf Jahre lässt der KMB die Kläranlage zertifizieren, zuletzt 2012. „Das verlief ohne Probleme und Beanstandungen. Es geht aber nur mit qualifiziertem Personal und einem optimalen technischen Zustand der Einrichtungen“, betonte Verbandsvorsteher Sachwitz. In der Verbandsversammlung sei die Erneuerung einstimmig beschlossen worden. Sachwitz wertete dies als Indiz, dass die interkommunale Zusammenarbeit an dieser Stelle funktioniert und Vertrauen in die Entscheidungsträger vorhanden ist.

Die Umbauarbeiten auf dem weitläufigen Gelände sollen im Frühjahr 2014 zum Abschluss kommen. Die Installation des Notstromaggregats nimmt mehr Zeit in Anspruch, weil das Gerät individuell auf die Bensheimer Erfordernisse zugeschnitten wird.

Zahlen und Fakten

  • Die Kläranlage des KMB wurde 1974 gebaut und 1982 um eine Schlammentwässerungsanlage erweitert.
  • Täglich werden durchschnittlich 14.000 Kubikmeter Abwasser gereinigt, im Jahr beläuft sich die Summe auf 5,5 Millionen Kubikmeter.
  • Ein Durchlauf dauert rund 28 Stunden. Bei Regenwetter flutscht es entsprechend schneller (20 Stunden), an trockenen Tagen geht es langsamer voran (39 Stunden).
  • Der jährliche Energiebedarf liegt bei 1,9 Millionen Kilowattstunden Strom. 900.000 Kilowattstunden werden über drei eigene Blockheizkraftwerke abgedeckt, in denen Klärgas umgewandelt wird. Der weitere Bedarf wird über Ökostrom abgedeckt, der zugekauft werden muss.
  • Das Kanalnetz des Zweckverbands ist 329 Kilometer lang. 23 Pumpwerke, 18 Regenüberlaufbecken und 33 Regenüberlaufbauwerke liegen im Einzugsgebiet verteilt.
  • Die Größe der Kläranlage, in der das Abwasser aus Bensheim, Lautertal und Einhausen aufbereitet wird, ist auf 90.000 Einwohner ausgelegt. Der derzeitige Auslastungsgrad beträgt 75 Prozent – Reserven sind demnach vorhanden.
  • Die Wasserwerte werden täglich gemessen und im Labor überwacht. Nach der Reinigung fließt das geklärte Abwasser in den Mühl- und Mittelgraben.
  • Der Zweckverband ist neben der Abwasserentsorgung als Dienstleistungsunternehmen im kommunalen Straßenbau tätig. Außerdem gehören der Bauhof-Service Bensheim und das Bestattungswesen seit 2011 zum KMB.

Mittelbrücke: Freier Durchgang beim Bürgerfest ist nach drei Tagen Vollsperrung möglich

Trotz der ausgesprochen schlechten Rahmenbedingungen mit Dauerregen wurden die Arbeiten zur Sanierung und Restaurierung der Mittelbrücke in den vergangenen Tagen mit Nachdruck vorangebracht.

Dies auch vor dem Hintergrund, dass der KMB, der für die Stadt Bensheim die Arbeiten ausführt, das Ziel hat, die Mittelbrücke für die Dauer des Bürgerfestes zur Verfügung zu stellen.

Um das zu erreichen, ist es allerdings erforderlich, die Mittelbrücke in der Zeit von kommendem Montag (3.) bis einschließlich Mittwoch (5.) komplett zu sperren. Während dieser Sperrung kann der provisorische Steg entfernt und eine Brückenplatte aus Beton hergerichtet werden, über die der Fußgängerverkehr während des Innenstadtfestes möglich ist.

Der dadurch entstehende Höhenunterschied von etwa 20 Zentimeter auf beiden Seiten kann über eine Anrampung überwunden werden.

Während der Sperrung der Mittelbrücke ist die Querung der Lauter/Winkelbach an der „Stadtmühle“ und am Rinnentor möglich. Ab dem 10. Juni (Montag) gehen die Arbeiten dann bei einer halbseitigen Sperrung der Brücke weiter, so dass der provisorische Steg der Vergangenheit angehört. Durch die dreitägige Vollsperrung wird neben den Vorteilen für das Bürgerfest auch die Bauzeit an der Brücke um einige Tage verkürzt.