Minister betont nachhaltige und entlastende Wirkung der Straßenbauprojekte

Für die Bensheimer Steuerzahler sieht die Bilanz recht positiv aus, denn vieles von dem, was sie in der Vergangenheit erwirtschaftet haben, fließt derzeit wieder zurück, verbessert die Infrastruktur und damit die Lebensqualität vor Ort. Darauf machten Bürgermeister Thorsten Herrmann und sein Überraschungsgast, Staatsminister Michael Boddenberg, bei der offiziellen Freigabe des Kreisverkehrsplatzes Berliner Ring/Saarstraße aufmerksam.

„Es ist ihr Geld“ verwies der Hessische Minister für Bundesangelegenheiten und Bevollmächtigte des Landes beim Bund darauf, dass bei der Bezuschussung von Maßnahmen das Land nur über Prioritäten entscheide. Da der Hessentag auch so eine Priorität ist, kommt aktuell der Stadt Bensheim zugute. Bei der finanziellen Förderung des Landes gehe es aber vor allem darum, dass eine Stadt als Veranstaltungsort auch über den Hessentag hinaus etwas von diesem Landesfest habe. „Wir helfen dabei, die Infrastruktur für die Zukunft auszubauen und investieren lieber in Projekte, die in der Bilanz eine Kommune Vermögenswerte schaffen“, so Boddenberg. Wenn solche Projekte dann auch noch zur Entlastung der Bürgerschaft beitragen, seien das erfreuliche und sinnvolle Investitionen, beglückwünschte der Minister die Stadt zu den aktuellen Straßenbauprojekten.

Neben dem inzwischen abgeschlossenen Umbau des Kreuzungsbereiches Berliner Ring/Saarstraße zum Kreisverkehrsplatz inklusive des Ausbaus der verlängerten Saarstraße ging es am Freitag auch um den offiziellen Baubeginn für den Kreisverkehrsplatz Berliner Ring/Europaallee. An diesem „Ersten Spatenstich“ konnte der Gast aus Wiesbaden aber nicht teilnehmen, denn er musste zur Verleihung eines Bundesverdienstkreuzes pünktlich im Odenwald sein. Bürgermeister Herrmann hatte ihn nach den Firmenbesuchen bei Sirona und Tyco Electronics kurzerhand zum Berliner Ring „umgeleitet“.

Bürgermeister Thorsten Herrmann nutzte die beiden Ortstermine an der Saarstraße und an der Europaallee, um den Mandatsträgern aus der Stadtverordnetenversammlung und den zuständigen Ortsbeiräten, den Vertretern der beteiligten Planungsbüros und Baufirmen, den Vertretern der Zukunftswerkstatt Auerbach sowie den betroffenen Anliegern für die Unterstützung bei der Realisierung der Baumaßnahme zu danken.

Dank sagte er insbesondere dem Zweckverband KMB, unter dessen Verantwortung das Projekt zeitgerecht und im vorgesehenen Finanzrahmen abgewickelt wurde.

Wichtig war ihm auch der Hinweis auf die in ihrer Mobilität beeinträchtigten Verkehrsteilnehmer, die beim Ausbau des Kreisverkehrsplatzes auch berücksichtigt wurden. „Es ist uns wichtig, bei allen öffentlichen Maßnahmen auf Barrierefreiheit beziehungsweise Barrierearmut zu achten, damit niemand ausgeschlossen wird“.

Als sinnvoll, da auch kostensparend, nannte der Bürgermeister die Zusammenlegung der Projekte Kreisverkehrsplatz und Ausbau beziehungsweise Ertüchtigung der verlängerten Saarstraße.

Sowohl der Kreisverkehrsplatz Saarstraße als auch der jetzt in Angriff genommene Kreisverkehrsplatz Europaallee sind Maßnahmen, die in diesem Jahr im Rahmen des GVFG-Programms (Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetz) gefördert werden. Insgesamt wurden für dieses Jahr fünf Projekte (üblich sind ein Projekt) aufgenommen. Neben den beiden genannten sind das noch der erste Bauabschnitt für den Ausbau der B 3, der dritte Bauabschnitt Westtangente sowie die beiden Kreisverkehrsplätze Obi/Rewe und Schwanheimer Straße.

 

Eckdaten zum Kreisverkehrsplatz Berliner Ring/Saarstraße

Der Kreisverkehrsplatz Berliner Ring/Saarstraße ist Teil des Verkehrsinfrastrukturprojektes Westtangente, mit dem  insbesondere der Berliner Ring in den bewohnten Abschnitten entlastet wird.

Die Baumaßnahme wurde innerhalb von acht Monaten abgewickelt und die Gesamtkosten lagen bei 2,88 Millionen Euro, wovon 1,32 Millionen auf den Umbau des Knotenpunktes und 1,56 Millionen Euro auf den Ausbau der verlängerten Saarstraße mit Neubau der Winkelbachbrücke entfielen. Das Land unterstützte die Maßnahme mit einem Zuschuss in Höhe von 1.267.700 Euro aus dem GVFG-Programm, außerdem wurde für die Knotenpunktlösungen entlang des Berliner Rings ein Investitionsdarlehen in Höhe von 1,6 Millionen Euro genehmigt.

Mit der Herstellung des Kreisels verbunden waren die Verschiebung der Parkplatzflächen auf der Nordseite der verlängerten Saarstraße weiter nach Westen mit neuer Zufahrt vom befestigten landwirtschaftlichen Weg, die Schaffung von zwei Bedarfshaltestellen für Busse südlich des Kreisels, der Ausbau der verlängerten Saarstraße bis zur Autobahnbrücke mit der Schaffung eines drei Meter breiten Geh- und Radweges auf der Nordseite, der Brücken-Neubau über den Winkelbach inklusive Geh- und Radweg  und Ergänzung der Beleuchtung entlang des Geh- und Radweges.

Die Erschließung der Tennishalle wurde neu geregelt und erfolgt jetzt über den Parkplatz des Tennisclubs. Gegenüber dem Sonnenhof, der wieder von allen Seiten angefahren werden kann, wurden für das beim Hessentag als Parkfläche vorgesehene Gelände die Ein- und Ausfahrten vorbereitet.

 

Eckdaten Kreisverkehrsplatz Berliner Ring/Europaallee

Mit der Fertigstellung des Kreisverkehrsplatzes wird noch in diesem Jahr gerechnet. In den erste beiden Monaten nach Baubeginn wird die östliche Hälfte des Platzes gebaut, in der zweiten Hälfte der Bauzeit wechselt die Baustelle auf die westliche Seite. Die Kosten des Projektes liegen bei insgesamt 816.400 Euro, aus dem GVFG-Programm steuert das Land 398.100 Euro bei.

In der aktuell laufenden Bauphase besteht im Bereich der Baustelle ein Linksabbiegeverbot, da der Verkehr auf dem Berliner Ring unter Einbeziehung des westlich verlaufenden Radweges in beiden Richtungen ohne Ampelregelungen läuft. Die Zu- und Ausfahrt Europaallee ist in dieser Zeit gesperrt, die Zufahrt zu den Parkflächen Badesee und Festplatz sind uneingeschränkt anfahrbar (von Süden kommend über die Zufahrt am Hotel).

Der Radverkehr in Richtung Norden wird über den Parkplatz Weststadthalle, die Joseph-Treffert- und Peter-Krenkel-Straße geführt. In Richtung Süden teilen sich die Radfahrer der Bürgersteig mit den Fußgängern. Fußgänger nutzen im südlichen Bereich der Baustelle die Brücke zur Überquerung des Berliner Rings und am nördlichen Ende der Baustelle wurde ein provisorischer Übergang eingerichtet.

Fertigstellung an der Saarstraße – Baubeginn an der Europaallee

Große Ereignisse werfen ihre Schatten voraus. Auf diese Binsenweisheit stoßen die Bensheimer in diesem Jahr in verstärkter Form, denn die Stadt wird für den Hessentag und darüber hinaus ertüchtigt. Das gilt vor allem im Bereich der Verkehrsinfrastruktur.

War es in Bensheim bisher normal, dass pro Jahr ein Straßenbauprojekt nach dem Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetz (GVFG) gefördert wurde, sind es in diesem Jahr insgesamt fünf Maßnahmen, die vom Zweckverband KMB als Dienstleister der Stadt abgewickelt werden.

Ein Projekt dieser Art ist der Kreisverkehrsplatz Berliner Ring/Saarstraße, über den seit Anfang Juni der Verkehr läuft. Lediglich die Ausfahrt in Richtung Hartbrücke/Soldatenfriedhof war wegen der laufenden Arbeiten am Brückenbauwerk bisher noch nicht freigegeben. Inzwischen sind die Bauarbeiten abgeschlossen, so dass auch die Fahrtrichtung über die verlängerte Saarstraße im Laufe des Freitags (17.) für den Verkehr freigegeben werden kann. Noch ausstehende Restarbeiten in den Randbereichen können unter fließendem Verkehr abgeschlossen werden.

Der Abbau der Baustelle an diesem Knotenpunkt des Berliner Rings ist gleichzeitig Auftakt für das nächste Projekt, das der KMB auf dem Berliner Ring in Angriff nimmt. Nachdem von Hessen Mobil Straßen- und Verkehrsmanagement die Zuschuss-Bewilligung vorliegt, muss jetzt mit dem Bau des Kreisverkehrsplatzes Berliner Ring/Europa-Allee begonnen werden.

Start ist am kommenden Montag (20.) mit der Einrichtung der Baustelle. In einem ersten Bauabschnitt wird die östliche Seite des Kreisverkehrs hergestellt. Das heißt, dass für die Dauer der etwa zwei Monate dauernden Bauarbeiten die Europa-Allee vom Berliner Ring abgehängt wird und weder eine Aus- noch eine Einfahrt möglich ist.

Wie schon beim Bau des Kreisverkehrs an der Saarstraße wird der Verkehr in Nord-Südrichtung ohne Ampelregelung über etwas verengte Fahrbahnen geleitet. Verkehrsteilnehmer, die bisher die Europa-Allee nutzten, werden über die Taunusstraße (von Süden kommend) beziehungsweise über die Saarstraße (von Norden kommend) umgeleitet. Für die davon betroffenen Straßen – die Umleitungsstrecke ist ausgeschildert – gilt in dieser Zeit ein absolutes Haltverbot.

Zu beachten ist außerdem die eingeschränkte Zu- und Abfahrtsmöglichkeit zu den Parkplätzen am Badesee und Festplatz, da im Baustellenbereich ein Linksabbiegen auf den Berliner Ring generell nicht möglich ist. Verkehrsteilnehmer aus dem Süden befahren den Parkplatz über die Zufahrt am Hotel, die auch für die Ausfahrt in Richtung Norden genutzt werden muss. Nach Fertigstellung der östlichen Hälfte des Kreisverkehrsplatzes wird es etwa Mitte Oktober dann auf der Westseite weitergehen.

Teilbereich der Fabrikstraße ab Mittwoch voll gesperrt

Straßen- und Kanalarbeiten machen es erforderlich, dass ab Mittwoch, dem 8. August, bis etwa Mitte November die Fabrikstraße im Bereich zwischen Rheinstraße und Werner-von-Siemens-Straße voll gesperrt werden muss.

Die ausgeschilderte Umleitung des Verkehrs erfolgt über die Moselstraße.

Da auch die Bushaltestelle „Firma Sirona“ während der Bauarbeiten nicht angefahren werden kann, wird an der Ecke Werner-von-Siemens-Straße/Moselstraße eine Ersatzhaltestelle eingerichtet.

Der Austausch des Kanals ist notwendig, weil die vorhandenen Abwasserrohre mit einem Durchmesser von 20 und 30 Zentimeter nicht mehr ausreichend dimensioniert sind. Die neu verlegten Abwasserrohre haben einen Durchmesser von 50 und 60 Zentimeter.

Im Zuge der Kanalerneuerung wird auch die Fabrikstraße in dem angegebenen Bereich grundhaft erneuert. Fahrbahn und Gehwege weisen große Schäden auf, außerdem entspricht der Aufbau der Fahrbahn nicht mehr den Anforderungen der gestiegenen Verkehrsbelastungen.